Langweilig ist anders: Renata und Valentin  begeistern uns beim Tanz in den Mai.

Jessica Balke führte gekonnt durchs Programm.

Mit einem „Tanz in den Mai“ der Extraklasse haben wir offiziell unseren 50. Geburtstag gefeiert und uns dabei  von einem Weltklassetanzpaar verzaubern lassen. Renata und Valentin Lusin – beide einem breiten Publikum als  RTL Let´s Dance Trainer bekannt – waren unserer Einladung gefolgt und machten den Abend  mit ihren drei Darbietungen zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Lange Liste von Ehrengästen

Landrat Dr. Andreas Ebel zeigte sich sehr souverän auf der Tanzfläche.

Welches Ansehen der TSC Gifhorn in der Szene und in der Region inzwischen genießt, machte die lange Liste der Ehrengäste deutlich, die unser Präsident Günter Kraft begrüßen konnte. So betonte Landrat Dr. Andreas Ebel, wie sehr Tanzen zu unserem gesellschaftlichen Leben gehört. „Tanzen ist Kultur, Sport und Vergnügen in einem. Es bedient damit perfekt Bedürfnisse, die unser Miteinander prägen“, sagte Ebel in seinem Grußwort. „Und meine Herren,“ so Ebel mit einem Augenzwinkern weiter, „seien wir doch einmal ehrlich, wer als Mann gut tanzen kann, hat bei der Damenwelt auf Bällen wie hier heute immer gute Karten.“ Sprach‘s und machte später am Abend mehrfach deutlich, dass er sich auf dem Tanzparkett recht wohl fühlte.

Sport und Politik verstanden sich blendend: links NTV Präsident Jürgen Schwedux, rechts Bürgermeister Matthias Nerlich

Immer wieder gerne nimmt Bürgermeister Matthias Nerlich die Einladungen des TSC Gifhorn an. Er erinnerte an die erste Mondlandung vor 50 Jahren und fragte sich, was wohl schwieriger sei, der erste Schritt auf den Mond oder die rasanten Schrittfolgen der TSC Tänzer in ihrem neuen großartigen Tanz-Sport-Centrum. „Genau wie damals Neil Armstrong geht der TSC Gifhorn mutig voran und hat in den 50 Jahren unheimlich viel getan,“ dankte Nerlich allen Beteiligten für das starke Engagement. „Ein vitales Vereinsleben geht einher mit vielen sportlichen Erfolgen, die ich dem TSC auch weiterhin wünsche.“

Wer ist eigentlich dieser TSC Gifhorn habe er sich gefragt, als er die persönliche Einladung des TSC-Präsidenten erhielt, gestand der Präsident des Landessportbundes Niedersachsen,  Wolf-Rüdiger Umbach. „Nach meinen Recherchen muss ich sagen, ein lebendiger Verein mit einem unglaublich breiten Angebot für alle, die gerne Tanzen möchten oder sich dem Turniertanzsport verschrieben haben. Ich kann nur jeden beglückwünschen, der in diesem wunderbaren Ambiente seinem Hobby nachgeht,“ sagte Umbach. Möglich werde dies vor allem durch die ehrenamtliche Tätigkeit von Funktionären und die Arbeit der Trainer, für die Umbach ausdrücklich dankte.

Gaby Michel-Schuck vom Deutschen Tanzsportverband (2. v.r.) umrahmt von Renate Kastrowsky-Kraft und Günter Kraft, mit ihrem Ehemann Karl-Heinz Michel, der Präsident des Braunschweiger TSC ist.
Tony Pop sorgte als erfahrener Ballmusiker mit viel Einfühlungsvermögen für die richtige Musik für Tänzer.

Die Pressesprecherin des Deutschen Tanzsportverbandes, Gaby Michel-Schuck, zeigte die kontinuierliche  Entwicklung des TSC auf. „Was mit damals 42 Mitgliedern begann, ist unter elf Präsidenten zu einem starken, aktiven und sportlich erfolgreichen Club in unserem Tanzsportverband gereift.“ Nach den vielen Glückwünschen und lobenden Worten reihte sich der Präsident des Niedersächsischen Tanzsportverbandes, Jürgen Schwedux, zu guter Letzt in den Reigen der Gratulanten ein. Er hatte für unser Tunierpaar Jörg und Carolin Göldenitz eine besondere  Überraschung im Gepäck. Er überreichten ihnen offiziell die Silbermedaille der Niedersächsischen Landesmeisterschaft 2018 der SEN D I Klasse. Die war ihnen leider am Tage der Meisterschaft wegen eines vermeintlichen Formfehlers verweigert worden. Nach unserem berechtigten Protest ist der Fehler korrigiert und Jörg und Caro dürfen sich ganz offiziell Vizemeister nennen. Schwedux beendete seine  Rede mit den magischen Worten „Parkett frei“, auf die wir alle nach dem guten Essen und geduldigem Zuhören  gewartet hatten. Die Fläche war sofort rappelvoll, schließlich hieß es ja Tanz in den Mai.  Für die nötige gute Musik sorgte Tony Popp.

Unterbrochen von Darbietungen der Latein- und Tango-Formation, der Salsationgruppe sowie einer Mitmachaktion zum Line Dance unter kundiger Leitung von Ute Auer fieberten alle dem Höhepunkt des Abends entgegen. Und dann standen sie wirklich auf der Fläche, Renata und Valentin Lusin. Schon mit ihrem ersten Auftritt mit Langsamer Walzer, Slowfox und Quickstep eroberten sie die Halle im Sturm. „Wie machen die das bloß“, diese Frage stellte sich wohl jeder im Saal. „Durch viel Fleiß und Leidenschaft,“ lautete die einfache Antwort der amtierenden Deutschen Meister über Zehn Tänze bei den Professionals. Äußerst sympathisch plauderten Renata und Valentin zwischen den Tänzen mit Jessica Balke, die uns die beiden Tanzprofis näher brachte. „Das schönste für uns ist, dass wir unser Hobby zu unserem Beruf machen konnten. Das lässt uns die Strapazen vergessen. Tanzen macht uns einfach immer noch Riesenspaß.“

Unsere sichtlich beglückte Jessi versuchte auch noch mit Valentin einen Blick hinter die RTL Kulissen zu werfen. Wie das denn so sei, mit Frisuren, Kostümen und dem Herrn Llambi. Verständlich diplomatisch die Antwort von Valentin. Die Frisuren sollen bewusst etwas offener sein, nicht so turniermäßig streng und Joachim Llambi habe ja mit vielen Anmerkungen recht. Wir wissen jetzt auch, dass Renata etwa alle vier Wochen ein Paar Tanzschuhe im Training verbraucht. „Ist aber nicht so schlimm, wir haben ja Gott sei Dank einen Schuhsponsor.“ Bis es allerdings soweit ist, muss sehr viel trainiert werden. Davor, das gaben Renata und Valentin ganz offen zu, waren die Eltern die Sponsoren für ihren Sport.

Die Freude am Tanzen war den beiden dann bei den lateinamerikanischen Tänzen förmlich anzusehen. Dynamisch, ausdrucksstark und dabei völlig entspannt und locker rissen sie uns einfach mit. Gleichzeitig wurde auch dem letzten Zweifler klar, dass Tanzen auf diesem Niveau absoluter Hochleistungssport ist, bei dem sich Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit in absoluter Harmonie vereinen. „Am besten fängt man damit schon als Kind an,“ schlug Renata vor. „Wünschenswert wäre, wenn wir Tanzen als feste Größe im Schulsport verankern könnten,“ sprach Valentin den Verantwortlichen des TSC Gifhorn aus der Seele. Als Sportlehrer für Gymnasien mit erstem Staatsexamen werde er bisweilen in seiner Heimatstadt angesprochen und gebe dann auch Unterricht in den Schulen. „Es funktioniert, doch meistens stehe ich vor reinen Mädchengruppen“, sprach Valentin eines der Probleme des Tanzsports offen an. „Es fehlen uns in vielen Vereinen einfach die Jungen. Mädchen sind viel eher bereit, in das intensive und sportlich anspruchsvolle Training einzusteigen.“

Befragt nach den Turnieren, die ihnen am liebsten sind, nannten beide die GOC in Stuttgart.  Schöne Erinnerungen verbinden sie auch mit ihren Erfolgen. Darunter ist auch ein Titel als Teameuropameister, den sie zusammen mit unserem Trainer Thorsten Strauß errungen haben. „Thorsten hat damals als SEN I Paar getanzt und so ziemlich alles abgeräumt, was es gab”, sagte Valentin. „Ohne ihn im Team hätten wir wohl nicht gewonnen.“

Wer noch mehr solcher phantasischen Bilder sehen möchte, kommt hier zu Günters Fotos vom Tanz in den Mai.

Zu welchen Leistungen das intensive Training führt, machten die Dritten der Weltmeisterschaft im Showdance bei ihrem letzten Auftritt deutlich. Nach „Music is My First Love“ begeisterten sie kurz nach Mitternacht ein letztes Mal mit einer Kombination von Tango und Slowfox. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Ballgäste für den großartigen Auftritt.

 

 

 

Hier geht es zum Bericht der Aller-Zeitung.